Eine Heilpflanze kann von Natur aus hilfreiche Arznei für den Menschen liefern, aber auch giftig sein. Die natürlichen Wirkstoffe sind in diesen Pflanzen konzentriert und können vielseitige Wirkungen haben. Sie werden oft zur Linderung von Krankheiten oder Schmerzen genutzt. Die Geschichte beginnt vor mehr als 5000 Jahren. Damals gab es keine ausgereifte Medizin und nur wenige Menschen verstanden es die Kräfte der Natur zu nutzen. Die Heilkräuter wurden gesammelt und entweder frisch oder aufbereitet verabreicht. Schon die alten Ägypter verstanden es, die Heilpflanzen anzubauen und einzusetzen. Heute haben viele Heilpflanzen nur noch eine geringe Bedeutung, da die Medizin große Fortschritte gemacht hat. Es gibt chemische Stoffe, die die Wirkung der Pflanzen ersetzen und teilweise viel stärker sind. Bis heute werden jedoch Heilpflanzen angebaut und können auch im Garten kultiviert werden.
Viele Medikamente, die es auf dem Markt gibt, werden aus den Heilpflanzen gewonnen. Teilweise besitzen die Pflanzen aber auch starke Gifte, die nur sehr gering dosiert werden dürfen. Der rote Fingerhut und auch der Schlafmohn zählen zu den wohl bekanntesten giftigen Heilpflanzen. Trotzdem werden sie unterstützend in der Medizin eingesetzt und können auch im Garten kultiviert werden. Teilweise können die Pflanzen aber auch starke Nebenwirkungen aufzeigen und werden deshalb kaum noch als Heilmittel eingesetzt. Doch nicht immer die ganze Pflanze trägt die heilenden Stoffe in sich. Teilweise sind es nur kleine Bestandteile, die verwendet werden können. Sowohl die Rinde, die Blüte, die Blätter, Früchte, Wurzel oder Samen haben jeweils einen eigenen Namen und werden in der Botanik mit den Heilpflanzen in Verbindung gebracht.
Bei der Pflege und auch bei der Ernte ist jedoch einiges zu beachten. Nicht jede Pflanze verträgt sich mit den anderen und hat teilweise andere Ansprüche. Manche Kräuter wachsen von alleine und brauchen keine zusätzliche Pflege, andere wiederum sind nicht an das Klima gewöhnt und müssen regelmäßig gepflegt werden. Man kann sich ein ganzes Bett mit Heilpflanzen anlegen, doch diese müssen zueinanderpassen. Manche wachsen jedoch auch ohne Probleme auf der Wiese. Die meisten von ihnen tragen sehr schöne Blüten oder einen interessanten Fruchtstand. Andere wiederum sind nur grün und bestehen hauptsächlich aus Blättern. Die Aufzucht kann über Samen erfolgen. Viele Heilpflanzen sind mehrjährig und kommen im nächsten Frühjahr wieder. Im Winter verlieren sie ihr Laub und nur die Wurzel im Boden überlebt. Einen besonderen Schutz für den Winter brauchen die Heilpflanzen jedoch nicht. Im Herbst oder Sommer kann man sie ernten und schneidet sie somit auch gleich zurück. Der Abschnitt sollte jedoch ein bis zwei Zentimeter über dem Boden erfolgen. Im Sommer benötigen einige Arten auch ausreichen Dünger und einen nährstoffreichen Boden. Die Erde sollte sehr locker sein, wobei es auch hier unterschiedliche Ansprüche gibt. Dennoch können die Heilpflanzen den Garten nicht nur optisch aufwerten, sondern bieten ebenso einen gewissen Nutzen.