Kräuter

Durch die Intensive Würze der Küchenkräuter werden vor allem Gemüsesorten mit wenig Geschmack zu einem Gaumenerlebnis. Gleichzeitig verbessern sie die Bekömmlichkeit schwer im Magen liegender Speisen und fördern die Verdauung. Während die Verwendung der Würzkräuter sehr einfach ist, kann die Verwertung von Heilkräutern etwas komplizierter sein. Zwar sind die Meisten als altbewährte Hausmittel bei kleineren Unpässlichkeiten durchaus wirksam und unterstützen das Wohlbefinden, doch gibt es einige wenige Kräuter, wie den Fingerhut, deren Inhaltsstoffe zu den medizinisch verwertbaren gehören, die jedoch giftig sind und nur zu dekorativen Zwecken im Garten genutzt werden sollten.

Da die meisten Kräuter ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammen, benötigen sie bei uns, neben einem leichten und lockeren Boden einen windgeschützten, warmen und sonnigen Standort. Nur wenige Kräuter, wie zum Beispiel Petersilie oder Borretsch, gedeihen im Halbschatten. Sie benötigen daher feuchtere und nährstoffreichere Erde. Allgemein ist der Nährstoffbedarf der Gartenkräuter durch häufiges Abernten relativ hoch, so dass leichte Düngergaben erforderlich sind. Auf die speziellen Wachstumsbedürfnisse der Kräuter abgestimmte Düngemittel des Fachhandels garantieren ein üppiges Wachstum.

Fast alle Kräuter können aus Samen gezogen werden. Entweder ab Mitte April direkt im Freiland oder ab Mitte März auch in der Keimbox im Haus, sollten die Samen nur leicht mit Erde bedeckt werden. Im Haus vorgezogene Kräuter müssen allerdings vor der Pflanzung an einem kühlen Ort abgehärtet werden, da sie ansonsten eingehen können. Es wird zwischen einjährigen Kräutern, die eine auf das Aussaatjahr beschränkte Lebensdauer haben, und mehrjährigen Kräutern, deren Lebenszeit oft auf mehr als zwei Jahre hinausgeht, unterschieden. Einfach ausgegraben und mit dem Spaten geteilt, werden mehrjährige ältere Pflanzen verjüngt und so auch im Frühjahr oder Herbst vermehrt.

Terrassen- und Balkongärtner, mit nur wenig Platz, wissen Kräuter besonders zu schätzen, da diese selbst in Kübeln, Körben und Balkonkästen gedeihen. Eine reiche Vielfalt an Kräutern und Ernte auf kleinstem Raum ist in einem Taschentopf zu erreichen, der zugleich sehr dekorativ ist. Es muss jedoch beachtet werden, dass eine intensive Pflege für das prächtige Wachstum der Würz- und Heilkräuter in Gefäßen unerlässlich ist. Dazu gehören eine gute Drainage, tägliches Gießen, das regelmäßige Ausputzen der Pflanzen sowie wöchentliche Düngegaben. Einfach und auf die Bedürfnisse der Kräuter abgestimmt, geben im Handel erhältliche Düngestäbchen nach und nach wichtige Nährstoffe in der richtigen Menge an die Pflanze ab.

Die Intensität der Wirkstoffe von Kräutern, deren Hauptinhalte ätherischer Öle sind, wechselt je nach Bodenart, Blütezeit und Erntestunde. Um sich auch über den Winter mit ihnen zu versorgen, werden Wurzeln im Herbst nach Abschluss des Wachstums und Samengewürze wie Kümmel gerade ausgereift geerntet. Blattgewürze sollten kurz vor der Blüte in den Morgenstunden, nachdem der Tau abgetrocknet ist, geschnitten werden. Locker gebündelt müssen sie kopfüber an einem luftigen und schattigen Ort aufgehängt werden, da Sonne die wirksamen Stoffe zerstört. Nach dem Trocknen können die Würz- und Heilkräuter leicht in verschließbaren Gefäßen aufbewahrt werden.