Die neue Generation der Telefonie und verwandter Kommunikationsmöglichkeiten, als großer Fortschritt immer weiter verbreitet und in betriebliche Abläufe integriert und doch birgt sie Schattenseiten, Gefahren, Risiken und damit verbundene, eventuelle Probleme für den Nutzer.
Eine immer wichtigere Frage bei der Übertragung von Daten und Informationen ist die der Sicherheit. An diesem Punkt kann es bei der VoIP - Nutzung eng werden. Vor allem die älteren Datentransferprotokolle, wie zum Beispiel H.323 scheitern an heute in fast allen Netzen integrierten NAT - Grenzen und oder Firewalls. Das hat zur Folge, das fehlerhafte Daten übertragen werden oder gar keine Verbindung zustande kommen kann. Ein weiterer Fakt ist, dass trotz der doppelten unabhängigen Verschlüsselungsmöglichkeiten der Datenströme des neueren Protokolltyps SIP ein mitschneiden und späteres Entschlüsseln des Gesendeten durch weltweite verschlungene Netzssysteme, vor allem das Internet, wesentlich unauffälliger möglich ist, als beispielsweise eine Telefonleitung anzuzapfen.
Gerade bei der Nutzung öffentlicher Netzwerke, wie dem Internet, ist allein durch die Nutzermenge schwer auszuschließen, dass trotz Verschlüsselungsmaßnahmen kein Fremdzugriff stattfindet. Genauso wie die gute alte E-Mail keineswegs für andere unlesbar ist. Die meisten kostenlosen und öffentlichen Mailserver speichern zwar Nachrichten ungelesen ab, jedoch werden Texte meist elektrisch nach Schlüsselwörtern, die nationalsozialistischer, terroristischer oder anderer für den Staat sicherheitsrelevanter Herkunft sein könnten. Gerade für Programmierer, die mit den Protokollsystemen und Verarbeitungsschichten der Datentransporte über Netzwerk bezüglich VoIP vertraut sind, ist es kein großes Problem, Daten umzuleiten, abzufangen, zu verfälschen oder Vergleichbares. Bei den klassischen Analogleitungen ist dies weniger ergiebig und meist mit körperlicher Arbeit verbunden. Gerade bei dem faszinierenden Leitungszuwachs aktueller Hardwaresysteme wird es hinsichtlich der Sicherheit kritischer, da die meisten Übertragungssysteme in einem Maße schnell und leistungsfähig sind, das ein geschickter Drittnutzer, der Mitschneidet, kopiert oder ändert eine nur unmerkliche Veränderung im Leistungsspektrum verursacht und deshalb nur schwer bemerkt werden kann.
Ein ganz anderes Problem, welches auch in Verbraucherschutz, Werbungsrecht und andere gesetzliche Festlegungen hineinspielt ist der Missbrauch automatischer An - und oder Rückruffunktionen. So wird es entgegen aller behördlichen Bemühungen durch VoIP einfacher, die von allen, vor allem privat Angerufenen geliebten Werbeanrufe mit begeisternden Ansagen über sagenhafte fiktive Gewinne des Angerufenen und Vergleichbares umzusetzen. Nun ist diese Art von Anrufen für die Meisten jüngeren Generationen meist nur störend oder unbemerkt, weil die Anrufe zu Zeiten stattfinden, zu denen ein Großteil aller Werktätigen nicht zu Hause ist, für die älteren Generationen und vor allem Rentner stellen solche Telefonate jedoch eine wirkliche Gefahr dar, da weniger mit dem System vertraute Geister eher geneigt sind, dem Gesagten und Angepriesenen Glauben zu schenken, gerade, wenn es sich um Preise oder Ähnliches handelt. Ist Letztbeschriebenes der Fall, stellt VoIP durch Spracherkennungsfunktionen dem Angerufenen gleich das nächste Bein, da dieser durch beispielsweise ein einfaches Ja, dass im Ernstfall von der Gegenseite sogar noch mitgeschnitten wird, in einen Knebelvertrag gerät, einen Aboservice in Anspruch nimmt und in jedem Fall zu Zahlungen verpflichtet wird. Rechtlich ist diese Methode alles andere als korrekt und zu Zeiten analogen Telefonierens gab es schon vergleichbare Anrufe. Allerdings ist durch die automatischen Funktionen, die Spracherkennung und programmierbare Anruflisten innerhalb von Telefondatenbanken, in welchen sich zum Beispiel auch einstellen lässt, dass nur Telefonnetzteilnehmer angerufen werden sollen, die über sechzig sind, diese semikriminelle Möglichkeit bedeutend einfacher und flächendeckender zum Tragen gekommen.