ADSL2, gleich Asymmetric Digital Subscriber Line 2, sinngemäß deutsch: unsymmetrischer, digitaler Teilnehmeranschluss 2 ist eine Weiterentwicklung der ursprünglichen ADSL Version. Hauptsächliches Augenmerk wurde bei der Verbesserung der älteren Version auf höhere Übertragungsgeschwindigkeiten bezüglich der Datenraten und eine vergrößerte Reichweite gelegt. Der Netzbetreiber hat durch die wesentlich größere Reichweite die Möglichkeit ADSL2 einer viel größeren Zahl potentieller Kunden anzubieten, wobei die neuen leistungsfähigeren Datenratensysteme neue Dienste, wie zum Beispiel hochauflösendes Internetfernsehen (HDTV) über analoge und digitale Anschlüsse zulassen. Als Hintergrundinformation ist zu erwähnen, dass ADSL2 und ADSL2+ als G.992.3 und G.992.5 von der ITU, also der Internationalen Telekommunikationsunion, genormt wurden.
Im Vergleich zu ADSL ist beim ADSL 2 die Datenrate doppelt so hoch, so waren bei der älteren ADSL Version innerhalb eines analogen Systems nur 8Mbit/s verfügbar, ADSL2 bietet in dieser Konfiguration 16Mbit/s. Im Zuge dessen wurde die Signalverarbeitung beschleunigt, synchron mit der Kodierung, was die höheren Relativen Datenraten über eine gegebene Entfernung erklärt. Die Bandbreite wird im Verhältnis zu ADSL, dass nur über 1,1MHz verfügte, bei ADSL2 auf 2,2 Mhz erhöht, was jedoch bei veralteten Leitungen wieder zu Einbußen führen kann, im Zuge der Bandbreitenverdopplung erhöht sich jedoch die Datenrate auf maximale 25Mbit/s in Empfangsrichtung. Diese Neuerungen verschieben das altbekannte Verhältnis bezüglich der Kapazitäten von ISDN (digital Signalen) und POTs (analogen Signalen), da bei der in der Republik verbreiteten Technik ADSL- over- ISDN - Variante lediglich 16Mbit/s in Empfangsrichtung verfügbar sind. Die neuartige Stromsparfunktion (L2) ist ebenfalls in ADSL2 implementiert und setzt, im Falle, dass keine Daten übertragen werden, ein. Als Sonderfunktion von L2 ist auch die SRA (Seamless Rate Adaption) verfügbar, die jedoch erst in den neusten Generationen der ADSL2+ Technologien funktionsfähig eingebaut ist und genutzt wird, also für das ADSL2 noch keine bedeutende Rolle spielt.
Beim Aufbau einer ADSL2-Verbindung findet ein Austausch von Daten zwischen der Vermittlungsstelle und der jeweils anderen Seite aus, dabei werden Informationen über die Konfiguration und die Fähigkeiten der beteiligten Systeme übermittelt. Diese Austauschfunktion ermöglicht die Nutzung von ADSL2 an einem reinen ADSL- Netz, sowie auch den Anschluss eines älteren ADSL- Systems an eine neue reine ADSL2/2+ - Leitung. Problematisch bei der ADSL 2 -Nutzung durch Firmen, war die recht geringe Uploadbandbreite innerhalb des ADSL Netzes, um diese Eigenschaft wirtschaftlicher zu gestalten und zu verbessern wurden eigens für diese Zwecke auf symmetrische Datenaufkommen angepasste Technologieoptionen entwickelt. Dazu entwickelte man mit Hilfe der ITU die G.992.3/5 Normen. Diese erreichten eine Erhöhung der maximalen Datenrate in Senderichtung auf 3,5Mbit/s.
Pferdefuß dieser Entwicklung, ist die mit der Sendedatenerhöhung einhergehende Abnahme der Empfangsgeschwindigkeiten, da der Empfangsfrequenzbereich beschnitten werden musste und es in manchen Systemen zu Überlappungen von Sende- und Empfangsbereichen kommt. Große Schwierigkeiten bereitet die Tatsache, dass die M/L-Varianten mit den herkömmlichen in Deutschland angebotenen ADSL- over- ISDN- Schaltungen nicht kompatibel sind, also deutsche Firmen nicht auf die erhöhten Sendepegel der ausländischen Software zurückgreifen können. Allerdings werden mit Sicherheit auch in dieser Hinsicht bald vielversprechende Lösungen gefunden.