Analoge Telefonanlagen machten in den letzten Jahrzehnten einen gewaltigen Wandel durch. Sie stellen mit den neuen Modellen auch Funktionen wie Anklopfen oder Call Through zur Verfügung. All CallTrough bezeichnet man die Möglichkeit, neben seinem eigentlichen Anbieter auch die Leistungen von Dritten, zum Beispiel die günstigen Vorvorwahlen zu nutzen. Analoge Telefonanlagen arbeiten entweder mit dem Impulswahlverfahren oder dem Mehrfrequenzwahlverfahren. Mit dem Mehrfrequenzwahlverfahren werden zusätzliche Funktionen nutzbar gemacht. Dabei werden aus den Koordinaten der Positionierung im Bedienfeld zwei Frequenzen abgeleitet. Aus diesen beiden Tönen kann in der Vermittlung die jeweilige Ziffer zugeordnet werden, wenn die Signaldauer mindestens 40 Millisekunden beträgt. Über das kurz als MFV bezeichnete Wählverfahren können auch Abfragen gestartet werden, bei denen die gewählten Frequenzen ausgewertet und für die weitere Vermittlung genutzt werden können.
Um analoge Telefonanlagen mit digitalen Übertragungswegen koppeln zu können, wird ein sogenannter DAU verwendet. Auch wenn die Abkürzung im Alltag häufig für die Betitelung minderbemittelter Computeruser eingesetzt wird, steht sie doch eigentlich für Digital- Analog- Umsetzer. Dort werden mit einem integrierten Chip analoge Signale in digitale und umgekehrt umgesetzt. Analoge Signale kommen in Form einer bestimmten Spannung oder einer konkreten Stromstärke an. Das heißt, es handelt sich um rein elektrische Signale, die durch Veränderungen der Kenngröße erzeugt werden. Bei der Umwandlung kann der in den Leitungen und innerhalb des Umsetzers vorhandene Widerstand zum Problem werden. Auch die zur Verfügung stehende Kapazität im Umsetzer kann es erforderlich machen, dass die elektrischen alias analogen Signale für die Verarbeitung vorbereitet werden müssen. Dazu werden Verstärker eingesetzt.
Ein weiterer Nachteil der analogen Telefonie ist, dass die Kapazität der zu übertragenden Daten deutlich geringer ist, als man bei der digitalen Telefonie erreichen kann. Das liegt nicht zuletzt daran, dass analoge Telefonanlagen nur einen Teil der Bandbreite nutzen, die in den Kabelverbindungen zur Verfügung gestellt wird. Deshalb geht man zunehmend dazu über, analoge Telefonanlagen nur als nachrangige Steuerelemente in vorhandene Breitbandanlagen mit einzubinden. Deshalb agieren auch die DSL Router als DAU und stellen an mindestens einem Anschluss analoge Signale zur Verfügung. Damit wird der Router gleichzeitig zur Schnittstelle zwischen den analogen Telefonen und dem digitalen Datennetz. Dennoch ist auch bei dieser Konstellation keine TAPI Funktion verfügbar, die einlaufende Daten bis an einzelne Anwendung im Computer übergeben kann.
Analoge Telefonanlagen besitzen allerdings andere Funktionen, die sie auch heute noch für den Praxiseinsatz interessant machen. So kann zum Beispiel eine Verbindung zur Wechselsprechanlage einer Türklingel hergestellt werden. So muss die Sekretärin oder Arzthelferin nicht mehr aufstehen, wenn die einem Klienten oder Patienten die Tür öffnen möchte. Außerdem können an einer analogen Telefonanlage mehrere Nebenstellen angeschlossen werden. CLIP und CLIR sind möglich, wenn die angeschlossenen Telefone diese Funktion unterstützen. Darüber hinaus lässt sich die analoge Telefonanlage auch von außerhalb konfigurieren, was vor allem den Nutzern zugutekommt, die sich nicht selbst damit beschäftigen, sondern eine Fernwartung in Auftrag geben wollen. Die analoge Telefonanlage lässt sich auch zur Raumüberwachung einsetzen und könnte dadurch zu einem Bestandteil von Sicherungssystemen werden. Je nach Größe der Anlage können mehrere Amtsleitungen aufgeschaltet und mehrere Clients angeschlossen werden.