Bei Voice over IP Netzen spricht man beispielsweise von einem Gateway und meint den Router. Der Router ist die Schnittstelle zwischen dem internen Daten- und Telefonnetz und übergibt die ausgehenden Daten an das öffentliche Telefonnetz. Dafür werden sie in verschiedene Protokolle gepackt und entsprechend codiert und adressiert. Umgekehrt nimmt das Router VoIP Gateway die eingehenden Datenpakete entgegen und stellt sie in geeigneter Form den verschiedenen angeschlossenen Endgeräten zur Verfügung. Sind zum Beispiel analoge Telefone angeschlossen, müssen die digital eintreffenden Signale in analoge Signale gewandelt werden. Dieser Vorgang wird in der Fachsprache auch als Dekodierung bezeichnet. Darüber hinaus übergibt der Router die Daten auch an den Computer weiter, den er anhand der Adressierung über IP Adressen als Ziel erkannt hat. Weist die Software eine entsprechende Programmierung auf, werden die Datenpakete sogar bis an einzelne Anwendungen im Computer durchgereicht.
Bei der Koordinierung der Datenströme kommen verschiedene Transportprotokolle zum Einsatz. Das Oberhaupt dieser Transportprotokolle ist RTP alias Real Time Transport Protocol. Die neueste Version wurde in der Empfehlung RFC 3550 standardisiert. Diese Standardisierung hat den Vorteil, dass die Protokolle weltweit eingesetzt werden. Man kann mit ihnen also genauso gut Daten innerhalb Deutschland verschicken, wie beispielsweise nach Asien über das Internet transportieren lassen. RTP ist dabei sehr flexibel einsetzbar, weil es mehrere Protokolle in sich vereint. Andererseits ist RTP wiederum selbst Bestandteil anderer Signalisierungs- und Übertragungsprotokolle. Im Bereich von VoIP kommen dabei vor allem SIP und H.323 zur Anwendung. Der vom Router über geeignete Software bereit gestellte Gateway muss also zwangsläufig diese Protokolle beherrschen.
Das Gateway räumt den VoIP Datenpaketen eine Vorrangstellung gegenüber anderen Datenpaketen ein. Das ist notwendig, weil es bei der Bereitstellung einer guten Qualität der Sprachübertragung vor allem auf einen schnellen Datentransport und darüber hinaus auch auf eine flinke Verarbeitung der Daten ankommt. Passiert das nicht, entstehen große Latenzen, die die Qualität der Sprachverbindungen nachhaltig dämpfen. Leider wird dieser bevorzugte Transport digitaler Sprachdaten nicht überall konsequent verfolgt. Man hofft auf Fortschritte durch die Einführung der neuen IP Adressierung über IPv6, doch Experten gehen davon aus, dass auch das nicht den erhofften Erfolg bringen wird. Derzeit sind die geringen Beeinträchtigungen, die durch die Gleichbehandlung der Datenpakete noch der Tatsache geschuldet, dass im Internet vor allem in den Backbone Bereichen erhebliche Kapazitätsreserven vorgehalten werden, die auch in Zeiten der Spitzenbelastung nicht voll ausgeschöpft werden.
Im Bereich des Mobilfunks gibt es ebenfalls ein VoIP Gateway. Das kann entweder als Zusatzgerät zum Mobiltelefon erworben werden oder die entsprechende Technik hat bereits Einzug direkt in das Handy gehalten. Das hat den Vorteil, dass vor allem Firmeninhaber über eine preiswerte Festnetznummer erreichbar sind, obwohl der Anruf auf ihrem Mobiltelefon ankommt. Dabei setzt das Mobilfunk GSM oder UMTS Gateway die über Festnetz ankommenden analogen Signale so um, dass sie als digitale Daten an das Handy weitergereicht werden können. Dieser Vorgang ist auch umgekehrt möglich, so dass das Handy über das VoIP Gateway auch als klassisches Festnetztelefon genutzt werden kann. Sowohl im Mobilfunk als auch als Router gehört das Gateway in die Rubrik der Netzabschlussgeräte, wird deshalb auch als VoIP Termination bezeichnet.