Der Hintergedanke bei SAAS, also Software as a Service, war, dass sich die Anschaffung spezieller Software auch im gewerblichen Bereich nicht immer lohnt. Hinzu kommt, dass derjenige, der eine Software kauft, auch für deren Installation, Anpassung an das genutzte Betriebssystem und die Verfügbarkeit selbst verantwortlich ist. Das setzt voraus, dass man in der Firma einen Computerspezialisten beschäftigen muss, der sich damit auskennt und auftretende Pannen beheben kann. Alternativ kann man auf die Serviceangebote von Werkstätten zurück greifen, für die aber ebenfalls oft sehr hohe Stundensätze für Wartung und Wiederherstellung von Softwaresystemen in Rechnung gestellt werden. Das hat besonders fatale wirtschaftliche Folgen, wenn man zu den Gelegenheitsnutzern gehört. Diese neue Art der Dienstleistung, die man über einen Application Service Provider in Anspruch nehmen kann, trägt in großem Maße dazu bei, das bei einem Kauf auf Seiten des Kunden bestehende wirtschaftliche Risiko zu minimieren.
Bei SAAS wird vertraglich dem Kunden ein Nutzungsrecht an der jeweiligen Anwendung eingeräumt, die im Internet zur Verfügung gestellt wird. Dabei ist der Application Service Provider für den ständig betriebsbereiten Zustand der Software allein verantwortlich. Er muss auch für Reservekapazitäten sorgen für den Fall, dass der Server ausfällt, auf dem die Software zur Verfügung gestellt wird. Dabei wird vertraglich meistens eine prozentuale Verfügbarkeitsgarantie abgegeben. Diese gilt aber nicht für den Fall, dass der jeweilige Kunde keine Verbindung zum Internet herstellen kann. Hinsichtlich der zu zahlenden Entgelte für die Nutzung dieser Dienstleistung gibt es unterschiedliche Modelle. Zumeist wird das Nutzungsentgelt pauschal für einen bestimmten Zeitraum gezahlt und die Verträge sind ähnlich wie Leasingverträge gestaltet. An einigen Stellen werden auch Abrehnungsmodelle gewählt, bei denen das Nutzungsentgelt in Abhängigkeit vom Umfang der Nutzung zu zahlen ist. Das gereicht vor allem den Kunden zum Vorteil, die nur selten auf die Software zugreifen müssen. Dabei könnte es sich zum Beispiel um die Lohnbuchhaltung eines kleinen Handwerksbetriebes handeln.
Kritische Stimmen merken zu SAAS einerseits an, dass die jeweilige Anwendung nur online genutzt werden kann und dadurch Verbindungsentgelte anfallen. Dieses wirtschaftliche Risiko kann man durch die vertragliche Bindung von Flatrates für den Internetzugriff komplett ausschalten. Ein weiterer bedenkenswerter Punkt ist die Sicherheit der hinterlegten Daten. Das geht schon damit los, dass die jeweiligen Administratoren des Dienstleisters auch Zugriff auf die geschlossenen Bereiche des Servers haben, auf dem die Kundendaten eingelagert werden. Deshalb sollte man sehr sorgsam überlegen, ob man sensible Daten auf fremder Technik hinterlegt. Betreffen diese Daten nicht nur das Unternehmen als Ganzes, sondern die persönlichen Daten einzelner Mitarbeiter, benötigt man deren Zustimmung zu einer solchen Verarbeitung und Verwaltung ihrer personenbezogenen Daten.
Die Vorteile auf Seiten des Nutzers ergeben sich durch die Einsparung der Investitionskosten, die für eine Anschaffung der jeweiligen Software entstehen. Auch muss die Infrastruktur der Hardware nicht an die benötigten Systemanforderungen der jeweiligen Anwendung angepasst werden. Vom Provider wird die Software in einer Form zur Verfügung gestellt, dass die einzelnen Funktionen intuitiv erfasst werden können. Installationen auf dem eigenen Rechner sind entweder gar nicht oder nur in einem sehr minimalen Umfang notwendig.