Um zu erkennen, warum ein Splitter ein unverzichtbarer Bestandteil einer Telefonanlage ist, sollte man sich einmal genauer anschauen, mit welcher Bandbreite ein sogenannter Breitbandanschluss überhaupt arbeitet. Beim klassischen DSL werden beim Empfang die etwa zwischen sechzig und 200 Kilohertz liegenden Frequenzen genutzt. Der niedrigere Frequenzbereich steht für das Senden von Daten zur Verfügung. Daraus erklärt sich auch, dass die nutzbare Datenrate beim Upload, also beim Senden, deutlich niedriger liegt als beim Download. Zwischen 96 und 98 Kilohertz werden beim DSL Anschluss die Pilottöne übermittelt, die die Anlage für die Synchronisierung benötigt.
Noch komplizierter wird es, wenn man sich DSL auf einen bestehenden ISDN Anschluss aufschalten lässt, weil die Bandbreite des ADSL teilweise mit der von ISDN identisch ist. Der Grenzbereich liegt hier in Frequenzen um die 138 Megahertz. Der VOIP Splitter muss nun wie jeder andere Splitter auch, die einzelnen Signale voneinander trennen und an entsprechende Anschlussports weiterleiteten. Bei der Trennung von ISDN Signalen und DSL Signalen wird ein Filter verwendet, der Hochpass und Tiefpass auseinander sortieren kann. Diese Daten werden auf andere Weise wieder miteinander kombiniert, um einerseits ein sauberes ISDN Signal zu erreichen, einen analogen Anschluss versorgen zu können und für weitere Anwendungen ein reines DSL Signal liefern zu können. Für die ISDN Endgeräte benötigt man zusätzlich ein NTBA alias Network Termination for ISDN Basic Rate Acces. Dort werden die auf zwei Adern ankommenden Signale so umgesetzt, dass sie auf vier Adern weiter geleitet werden können. Darüber hinaus werden die ein- und ausgehenden Signale vom NTBA umcodiert. Der Wechsel erfolgt dabei je nach Richtung der Datenpassage zwischen dem AMI Code und dem MMS43 Code.
Doch der VoIP Splitter leistet noch mehr. Er kann bei der Trennung der Signale sogar so weit differenzieren, dass sogar an einem Breitbandanschluss analoge Geräte wie Telefon, Fax oder Modem betrieben werden können. Eine ähnliche Trennung der Signale findet bereits im Knotenpunkt des Telefonanbieters statt. Dort arbeitet man allerdings nicht mit einem VoIP Splitter, sondern mit einem digitalen Multiplexer, der abgeleitet von der englischen Bezeichnung Digital Subscriber Access Multiplexer kurz DSLAM genannt wird. Er tut in größerem Maßstab genau das, was der Splitter in der privaten oder geschäftlichen Telefonanlage tut. Er bündelt die Daten für die weitere Übermittlung oder trennt sie und ordnet sie einzelnen Endkunden zu. Damit ist der DSLAM der digitale Kontaktpartner des Routers. Für die Weiterleitung der gebündelten Daten wird ein Broadband Remote Acces Server genutzt, mit dem auch die PPPoE Aushandlung erfolgt und von wo aus die komplette Adressierung verwaltet wird. Letztendlich nimmt auch der Multiplexer des Telefonanbieters die Funktion des VoIP Splitters wahr, benötigt allerdings zum Aufbau der dauerhaften Verbindung via DSL oder ISDN eine Trainingsphase, in der geprüft wird, welche Frequenzen in der vorhandenen Leitung überhaupt für die Datenübertragung genutzt werden können. Dort sind bestimmte Parameter fest voreingestellt, was dazu führt, dass man aufgrund einer schlechten Leitungsqualität oder durch eine hohe Dämpfung auch mal die Meldung PPPoE Aushandlung fehlgeschlagen zurück bekommen kann.