ISDN steht für Integrated Services Digital Network und bedeutet salopp übersetzt soviel wie digitales Netz mit integrierten Diensten. Die Einführung der ISDN Technologie im Jahr 1980 war also nur dadurch möglich, dass die digitale Technik zehn Jahre zuvor auch in das Telefonnetz Einzug gehalten hat. Die großen Zentren, in denen man die Verbindungen noch mechanisch über Schaltrelais herstellte, gehören inzwischen unwiderruflich der Vergangenheit an. Die Einführung der digitalen Technik machte auch erst die rasanten Zuwächse bei der Nutzung des Internets möglich. In Deutschland begann das Zeitalter von ISDN 1982, als man entschied, zuerst zwei größere Knoten, nämlich Stuttgart und Mannheim darauf umzurüsten. 1989 wurde der nationale ISDN Standard eingeführt.
Da die Verbindungen via ISDN gegenüber den herkömmlichen analogen Verbindungen einige Vorteile aufzuweisen hatten, stieg die Zahl der darauf umgestellten Anschlüsse rasant an, so dass 2006 bereits ein Drittel aller Telefonanschlüsse mit dieser Technik arbeiteten. Inzwischen ist man bei der Menge der zu versendenden und zu empfangenden Daten bereits ein ganzes Stück weiter. ISDN muss zunehmend der moderneren und deutlich komfortableren DSL Technologie weichen. Dennoch wurden für die Nutzung von ISDN zahlreiche Varianten entwickelt. Da dafür besondere Steckverbindungen notwendig waren, wurden sowohl Telefone als auch Faxgeräte und ISDN Karten für den Computer entwickelt. Die ISDN Karte für den Computer hatte den Vorteil, dass man kein Modem mehr zusätzlich brauchte und größere Datenmengen in deutlich kürzerer Zeit transportiert werden konnten, egal ob man sich Informationen aus dem schnell wachsenden Internet holen oder vom Computer aus ein Fax oder eine E- Mail verschicken wollte.
Dieser Vorteil begründet sich unter anderem damit, dass via ISDN nicht mehr länger nur ein einziger Kanal für die Übertragung aller Daten genutzt werden musste, sondern mehrere Kanäle parallel zur Verfügung standen. So wurde es möglich, von einem Anschluss aus gleichzeitig mehrere Telefonate führen zu können, oder während des Telefonierens gleichzeitig im Internet zu surfen. Selbst das ISDN Basispaket stellte dafür bereits zwei Kanäle sowie ein zusätzlicher Steuerkanal zur Verfügung. Auch wurde beim analogen Anschluss das Signal an den Zwischenstationen lediglich verstärkt. An dieser Stelle ergibt sich ein weiterer Vorteil der ISDN Technik, denn die digitale Übertragung ermöglicht die Übertragung mit deutlich weniger Qualitätsverlust. Um analoge Geräte an einem ISDN Anschluss betreiben zu können, benötigt man entsprechende Adapter oder alternativ eine Telefonanlage, die über integrierte Wandler Ports zur Verfügung stellt, an denen man analoge Telefone und Faxgeräte betreiben kann.
Die ISDN Karte für den Computer ist sowohl als intern einzusetzendes als auch als externes Modell verfügbar. Die Grundform, die via RJ 45 Kabel an das sogenannte NTBA angeschlossen wird, stellt zwei Nutzkanäle mit einer Datenrate von jeweils 64 kbits pro Sekunde zur Verfügung, die von einem Steuerkanal mit der gleichen Nutzdatenrate unterstützt werden. Eine besondere Form der ISDN Karte sind die PCI Primärmultiplex Karten, die kombiniert mit dem entsprechenden Anschluss bis zu dreißig nutzbaren Kanälen zur Verfügung stellen. Grundsätzlich unterscheidet man bei der ISDN Karte für den Computer die aktive und passive Variante. Verschiedene namhafte Anbieter stritten sich um die Gunst der Stunde, indem sie komfortable Software und auch selbst vom Laien leicht zu installierende Geräte auf den Markt brachten, mit denen man eine Verbindung zwischen dem Homenetzwerk und den Webservern und anderen Netzwerken auch als Laie schnell eine Verbindung aufbauen konnte.