Als Backbone Bereiche der einzelnen Netzwerke bezeichnet man diejenigen Teile, in denen der höchste Traffic herrscht, das heißt, wo die größten Mengen an Daten gleichzeitig verarbeitet werden müssen. Das heißt für die Praxis, dass die auch als Kernbereiche bezeichneten Teile des Netzes besonders gut ausgebaut werden müssen. Dort werden in der Regel deutlich höhere Kapazitäten bereit gestellt, als tatsächlich benötigt werden. So kann man auch Ausfällen von einzelnen Teilen vorbeugen und die Datenströme über Ausweichrouten schicken. Nicht nur bei den Voice over IP Backbone Lösungen, sondern im gesamten Datenverkehr werden an diesen besonders belasteten Stellen entweder Glasfaserkabel verwendet oder man greift auf die Übertragung via Satellit zurück. Die Satellitenverbindung kommt überall dort zum Einsatz, wo eine Verlegung von Kabeln entweder nicht möglich ist oder unrentabel hohe Investitionen erfordern würde, wie das zum Beispiel bei der Datenübertragung von einem Kontinent zum anderen der Fall ist.
Ein fester Bestandteil einer Voice over IP Backbone Lösung sind die Peering Points. In kleineren lokalen Netzwerken werden sie über den Server geschaffen, der gleichzeitig als Übergabepunkt zu einem anderen Netz dient. Werden mehrere Server parallel betrieben, werden auch die Verbindungen zwischen den einzelnen Servern als Backbone Bereich bezeichnet. Auch die leistungsfähige Verkabelung zwischen den Verteilern einzelner Bereiche gehört zum Backbone Abschnitt eines lokalen Netzwerkes.
Was für den Backbone Abschnitt eines lokalen Netzwerkes die Server und die zwischen ihnen bestehenden Verbindungen im Kleinen sind, findet sich in den Internet Knoten im großen Maßstab wieder. Auch sie kommunizieren untereinander entweder über Satelliten Verbindungen oder sie wurden mit Glasfaserkabel miteinander verbunden. Der größte deutsche und gleichzeitig der zweitgrößte europäische Internet Knoten ist der DE-CIX, der in Frankfurt am Main errichtet worden ist. Die Anfänge dieser Internet und Voice over IP Backbone Lösung gehen auf die Idee von drei Providern zurück, die den untereinander stattfindenden Datenaustausch optimieren wollten. 1995 wurde er von einem Verein übernommen und kräftig erweitert, bevor er 1999 in eine komplett neue Residenz umziehen konnte. Doch auch dort reichte die Kapazität nicht mehr lange aus, so dass bereits zwei Jahre später ein weiterer Internet Knoten in Betrieb genommen wurde, der unter der Bezeichnung DE-CIX 2 agiert.
Der weitere Ausbau des Internets und die rasant zunehmende flächendeckende Versorgung mit günstigen und schnellen Internetzugängen sowie die weitere Verbreitung der Voice over IP Technologie führten zu einem weiteren Anstieg des Bedarfs an Traffic Kapazitäten, die 2004 die Inbetriebnahme eines dritten Internet Knotens in Frankfurt erforderlich machten. Inzwischen ist mittlerweile DE-CIX 4 ebenfalls erfolgreich ans Netz gegangen und weitere werden mit Sicherheit noch folgen. Der schwierigste Fakt bei den Voice over IP Backbone Lösungen ist, sie so stabil zu gestalten, dass es möglichst nicht zu Ausfällen kommt. Für Notfälle müssen Reservekapazitäten zur Verfügung gestellt werden können. Bei den Internetknoten wird das durch nicht belegte Ports, ständig verfügbare technische Bereitschaftsdienste mit gigantischem Ersatzteillager und Notstromaggregate gelöst. Im kleinen Maßstab besteht die Voice over IP Backbone Lösung darin, dass man alternativ zur Auswahl über das Internet auch mit einer Tastenkombination über das ISDN oder Analognetz nach draußen telefonieren kann und viele Router inzwischen zusätzlich zum Netzteil mit Akkus ausgerüstet sind.