Die Bezeichnung Netzabschlussgeräte bei Voice over IP hat nichts mit dem zu tun, was die Telefongesellschaften als Netzabschluss bezeichnen. Bei den Telefongesellschaften sind damit die Übergabepunkte in den Hausanschlüssen oder alternativ die Telefondosen in den einzelnen Wohnungen gemeint. Bei der Internettelefonie sind es die Endgeräte, von denen aus der User über lokale Netze oder über andere Netze telefonischen Kontakt aufnehmen kann. Dieser Netzabschluss steht bei Voice over IP sowohl als Hardware für analoge als auch für ISDN und DSL Leitungen zur Verfügung. Werden optische Netzwerke benutzt, muss ein ONU alias Optical Network Unit, also ein Signalumsetzer verwendet werden.
Bei der analogen Telefonie findet man als Netzabschlussgerät ein NTA. Das Kürzel NTA steht für Network Termination Analog. In der Regel ist das eine Telekommunikations- Anschluss- Einheit, auch kurz als TAE Dose bezeichnet. Die Standard TAE Dose besitzt einen N- und zwei F- Ausgänge. Die Beschriftung F signalisiert, dass hier Fernsprechgeräte angeschlossen werden können. Die Beschriftung N steht für Nebengerät. Dort muss auch das Modem eingesteckt werden, wenn man Voice over IP nutzen möchte. Findet man an der Telefondose auch die Beschriftung E vor, dann heißt das, dass es sich hierbei um eine Ethernet Anschlussdose handelt.
Bei ISDN Anschlüssen stehen als Endgeräte mit dem NTBA und dem NTPM zwei verschiedene Formen zur Verfügung. Das NTBA ist für den Basisanschluss gedacht, was auch aus der offiziellen englischen Bezeichnung “Network Termination for ISDN Basic Rate Access” hervorgeht, aus der das Kürzel abgeleitet worden ist. Das NTBA wird je nach Art des geschalteten Anschlusses entweder direkt an die TAE Dose oder alternativ an den DSL Splitter angeschlossen. NTPM steht für “Network Termination für Primary Rate Multiplex Access”. Dabei handelt es sich um einen Multiplexanschluss, der entweder mit Glasfaserkabel oder Kupferkabel versorgt werden kann. Das Material sollte man kennen, um das richtige Netzabschlussgerät auswählen zu können.
Eine weitere Variante steht mit dem NGN alias Next Generation Network zur Verfügung. So wird der moderne Anschluss zur Datenübertragung bezeichnet, der auch unter dem Namen DSL bekannt ist. Je nach Vertrag bildet hier entweder der Splitter oder der Router den Netzabschluss. Kompliziert wird es, wenn man den analogen Telefonanschluss bei einer klassischen Telefongesellschaft unter Vertrag und die DSL Aufschaltung über einen anderen Anbieter hat realisieren lassen. Dann hat man zwei verschiedene Übergabepunkte. Der Netzabschluss der Telefongesellschaft ist in dem Fall die TAE Dose, während der DSL Anbieter für die Technik bis hin zum Router verantwortlich ist. Aus dieser Verantwortlichkeit ergibt sich natürlich auch, dass sich die Netzbetreiber bestimmte Zugriffsmöglichkeiten sichern. Die klassische Telefongesellschaft kann ein Prüfsignal senden, welches von der TAE Dose zurück geworfen wird und so schauen, ob der Anschluss in Ordnung ist. Die Wartungszugriffe bei DSL gehen noch ein Stück weiter. Die Provider haben in aller Regel sogar die Möglichkeit, Fernwartung beim Router durchzuführen. Dazu gehört beispielsweise auch das Aufspielen neuer Firmware. Auf die individuellen Einstellungen des Users können sie nur dann zugreifen, wenn der jeweilige User sie nicht mit einem Passwort gesichert hat und die Einstellungen im Router selbst und nicht in einer Software auf einem dahinter liegenden Rechner gespeichert sind.