Die Netzübergänge oder Gateways

Der Begriff Gateway kommt aus dem Englischen. Gate steht für Tor und Way für Weg. Nomen est omen könnte man hier sagen, denn es handelt sich im fast wörtlichen Sinne um einen Torweg. Das DSL Gateway ist das Tor, das den Weg in ein anderes Netz frei gibt und das im Deutschen auch als Protokollumsetzer bezeichnet wird. Auch das ist treffend, denn ein Gateway ist dazu da, die Daten in anderen Protokollen zu codieren, so dass sie an ein zweites Netz übergeben werden können. Dazu findet ein Austausch der Informationen statt, die ein Datenpaket auf ihrem Weg vom privaten Netz durch das Internet hin zu anderen lokalen Netzen begleiten. Im Normalfall nutzt das Gateway für die ausgehenden Daten das TCP Internet Protokoll, weil es universell ist und weltweit durch die Internationale Fernmeldeunion standardisiert wurde.

Die Abkürzung TCP steht für Transmission Control Protokoll. Hierin wurden zahlreiche Unterprotokolle zusammengeführt, die für die Datenkennzeichnung sowie für die Adressierung der abgeschickten Daten zuständig sind. TCP/IP geht auf die Entwicklungen von DARPA zurück, die bereits in den Anfängen der Datennetze solche Protokolle erstellten. Ihre Arbeiten waren die Basis, auf der Vinton Cerf und Robert Kahn später das Internet Protokoll entwickelten. Dabei ließen sie sich auch von den technologischen Fortschritten im CYCLADE Netz in Frankreich anregen. Dazu gehörte es auch, bestimmte Kontrollaufgaben weg von den Zentralservern hin zu den Hostrechnern zu verlagern. Als Host bezeichnet man die zentrale Recheneinheit kleiner Netzwerke. Diese Denkweise war insofern revolutionär, als man nun auch Daten durch physisch unterschiedliche Netze schleusen konnte.

Im Prinzip ist als ein Gateway nichts anderes als ein Hostrechner mit unterschiedlichen Erscheinungsformen. Heute verlagert man beim DSL viele Aufgaben des Host auf den Router, der dazu mit spezieller Software bestückt wird. Er wird im Bereich der Internettelefonie deshalb oft auch als Standardgateway bezeichnet. Die zusätzliche Software ist nötig, weil der Router nur in einer Schicht des OSI Modells zu finden ist. Im eigentlichen Sinne bildet als nicht der Router als Gerät, sondern die damit verbundenen Anwendungen das Gateway. Das Routergateway entwickelte sich immer weiter. Das zeigt sich schon daran, dass neuerdings auch WLAN Dienste darüber zur Verfügung gestellt werden können. Der Router bildet damit das Gateway oder die Schnittstelle zwischen einem WLAN Netz, kabelgebunden angeschlossenen Rechner, dem Telefonnetz und dem Internet. Solche softwaregebundenen Gateways werden auch als Softswitch bezeichnet.

Im Umgang mit der Datenübertragung durchs Internet muss der Gateway noch etwas anderes leisten können. Grundlage dafür ist die VPN Technologie. VPN steht für Virtual Private Network. Darunter versteht man einen Zusammenschluss aus Endgeräten, die in unterschiedliche Netzwerke eingebunden sind. Man schafft also einen virtuellen Gang durch andere Netzwerke hindurch. Das wird auch oft als Tunneling bezeichnet. Dieser codierte Transport durch andere Netze macht die Voice over IP Telefonie im vollen Umfang erst möglich. Der DSL Gateway muss dabei allerdings auch vollduplexfähig sein. Das heißt, er muss gleichzeitig Daten senden und empfangen können. Ist er das nicht, ist eine Echtzeittelefonie gar nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich.