Die Abkürzung CLIP steht für den englischen Begriff Calling Line Indentification Presentation und heißt auf Deutsch schlicht Rufnummernanzeige. Dazu muss das Telefon, auf dem der Anruf ankommt, allerdings über diese Funktion verfügen. Die Geschichte der CLIP Funktion reicht bis in Jahr 1968 zurück. In diesem Jahr hatten die Ingenieure einer Firma, die Kommunikationssysteme für die Luftfahrt entwickelte, die Idee für eine automatische Rufnummernerkennung, die sie in den folgenden Jahren auch erfolgreich realisierten. Allein in Griechenland wurden innerhalb von sechzehn Monaten sechs Patente angemeldet, die im Zusammenhang mit der Entwicklung der CLIP Technologie standen und die im Patent für ein Gerät gipfelte, das die empfangenen Identifizierungssignale dekodieren konnte. 1975 wurde in Australien ein Patent angemeldet, dessen Inhalt darin bestand, dass man die für die Codierung und Decodierung notwendige Technik in die Telefone direkt mit einbinden konnte.
1984 führte man im amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania einen flächendeckenden Test mit der Rufnummernanzeige durch. Der damit erzielte Erfolg war eine der Grundlagen, die dazu führten, dass die Telefonhersteller ihre Entwickler damit beauftragten, die CLIP Technologie in ihren Geräten zu verwenden. Die eigentlichen Identifikationssignale werden zwischen dem ersten und zweiten Klingelton übertragen. Man sollte also nicht zu schnell ans Telefon gehen, wenn man vorher wissen möchte, wer einen zu sprechen wünscht. Für die eigentliche Erkennung wird ein FSK Signal geschickt. FSK steht für Frequency Shift Keying. Dabei wird jedem einzelnen Symbol eine Frequenz zugewiesen. Das heißt, der Empfänger bekommt nacheinander über verschiedene Frequenzen ein Signal, die dann wieder in Symbole, im Falle der Rufnummernanzeige Ziffern umgewandelt werden. Im Klartext bedeutet das, dass für die Rufnummernübermittlung zehn verschiedene Frequenzen genutzt werden. Dafür stehen mehrere Möglichkeiten der Demodulation der Signale zur Verfügung.
In der Praxis hat die Rufnummernanzeige alias CLIP Funktion eine enorme Bedeutung. Im privaten Bereich bedeutet das, dass man unerwünschte Anrufe über die Software des Routers sperren lassen kann. Das schützt nicht nur die Privatsphäre insgesamt, sondern hilft auch dabei, einen vor SPIT Anrufen und sogar Stalkern zu schützen. Gemäß den neuesten rechtlichen Richtlinien sind sogar Callcenter gezwungen, künftig ihre Rufnummern zu übermitteln. Dann kann man bei der Anzeige entscheiden, ob man den Werbeanruf entgegen nehmen möchte oder nicht. Bei vielen Geräten mit Telefonbuchfunktion hat man es sogar noch einfacher, denn bei der Rufnummernübertragung schaut die integrierte Software sofort nach, ob sich die Rufnummer im Telefonbuch befindet, und zeigt statt der Rufnummer den Namen an, den man dieser Rufnummer zugeordnet hat.
Eine noch größere Bedeutung hat die CLIP Funktion in den Callcentern, deren Telefonanlagen sehr eng mit dem Computernetzwerk zusammenarbeiten. Hier ist es nämlich dadurch möglich, der übermittelten Rufnummer aus der Datenbank des Systems gleich ein Datenblatt zuzuordnen und es dem entsprechenden Bearbeiter anzuzeigen, an dessen Arbeitsplatz das einlaufende Gespräch weiter vermittelt wird. Er sieht sofort, mit welchem Kunden er sprechen muss und kann sich über dessen Besonderheiten auf einen Blick informieren. Die CLIP Funktion erlaubt solchen kombinierten Telefon- Computer- Systemen auch, die Kunden bestimmten Gruppen zuzuordnen, um zum Beispiel Anrufe von Großkunden bevorzugt bearbeiten zu können oder sie nur an ausgewählte Mitarbeiter durchzustellen.