Backbone kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetz so viel wie Rückgrat. Im Bereich der digitalen Kommunikation werden damit die Teile eines Netzwerkes bezeichnet, die am stärksten belastet werden, weil sie der Dreh- und Angelpunkt des Datentransports sind. Solche Backbone Verbindungen findet man vor allem bei der Kommunikation zwischen den verschiedenen Internetknoten, wo zeitweise Nutzdatenraten von mehr als einem Gigabit pro Sekunde erreicht werden müssen, um die anfallende Datenflut bewältigen zu können. In der heutigen Praxis nutzt man dafür Glasfasernetze. Zur Verstärkung werden die Kommunikationssatelliten heran gezogen. Die klassischen Nutzer der Backbone Netze sind nicht nur die klassischen Telefongesellschaften und kommerziellen Betreiber der Internetknoten, sondern in zunehmendem Maße auch die Anbieter für Kabelfernsehen.
Der zentrale Punkt des Backbone Bereiches im Internet ist in Europa heute der Knoten AMS-IX mit Sitz in Amsterdam. Die bisherige Spitze beim Datendurchsatz lag bei knapp 500 Gigabits pro Sekunde. Vom AMS-IX aus verteilen sich die Backbone Bereiche sternförmig. Den jeweiligen Nutzern dieser Kernbereiche des Internets können Verbindungen mit bis zu zehn Gigabits pro Sekunde Nutzdatenrate zur Verfügung gestellt werden. Durch Bündelung mehrerer solcher Ports kann eine Potenzierung der Leistung erreicht werden. Weltweit stehen mehr als hundert solcher Knotenpunkte zur Verfügung, wobei mehr als die Hälfte allein in Europa zu finden ist. Einige dieser Internetknoten sind mit leistungsstarken Glasfaserkabeln verbunden, andere wieder tauschen die Daten untereinander über die geostationären Satteliten aus. Das ist zwar kostenintensiver, bringt aber anderseits den Vorteil, dass so auch größere Distanzen sehr schnell überwunden werden können. Darüber hinaus bietet die Nutzung der der Backbone Verbindung via Satteliten auch die Chance, Daten zwischen zwei Knoten austauschen zu können, zwischen denen keine physische Verbindung hergestellt werden kann.
Die zunehmende Nutzung der Voice over IP Technologie ist ohne solche schnellen Verbindungen nicht mehr denkbar. Seit ihrer Einführung hat sich das über das Internet zu transportierende Datenvolumen vervielfacht. Viele europäische Länder arbeiten mit Hochdruck daran, alle Haushalte mit DSL Anschlüssen versorgen zu können, so dass man davon ausgehen muss, dass sich die anfallende Datenmenge im Internet in den nächsten Jahren weiterhin rasant erhöht. Schon jetzt werden parallel dazu die vorhandenen Backbone Verbindungen im Internet ständig ausgebaut. Allerdings handelt es sich bei den Backbone Teilen des Internets nicht nur um einzelne Datenverbindungen, sondern um den optimalen Zusammenschluss mehrere Netzwerke, wie er beispielsweise zwischen den verschiedenen Providern aufgebaut wurde.
Die an diesen Backbone Verbindungen angeschlossenen Übergabestellen werden auch als Peering Points bezeichnet. Dabei sind die Peering Points sowohl als Schnittstellen zwischen den in den Netzen agierenden Providern zu verstehen, als auch als Übergabepunkte zwischen öffentlichen und firmeninternen oder privaten Netzwerken. Auch dort können Backbone Verbindungen hergestellt werden, die man vor allem bei Unternehmen mit extrem hohen Kommunikationsaufkommen via VoIP findet. Dazu gehören neben den reinen auf Dienstleistungsbasis arbeitenden Callcentern auch Unternehmen mit umfangreichem eigenem telefonischem Support, wie Buchungshotlines, technische Hotlines und ähnliche Geschäftsbereiche. Sie können bei den jeweiligen Providern die Schaltung solcher leistungsfähiger Verbindungen beantragen. Eine Abrechnung der Nutzung ist entweder durch die Zahlung einer monatlichen Pauschale in Form einer Flatrate oder in Abhängigkeit vom jeweils transportierten Datenvolumen üblich.