Die Geschichte des Anrufbeantworters, der bei VoIP als Voicebox oder auch als Voicemail bezeichnet wird, reicht bis ins Jahr 1938 zurück. 1942 begann die Vermarktung des Gerätes, nachdem das Reichpostamt die dafür notwendige Zulassung erteilt hatte. 1957 brachte der gleiche Entwickler, nämlich Willy Müller, ein Gerät heraus, das auch für den privaten Gebrauch geeignet war. Das Alibiphon konnte eine Ansage abspielen, dass dem Anrufer signalisierte, dass der Teilnehmer nicht erreichbar war. Der erste kommerziell vermarktete Anrufbeantworter eroberte ein Jahr später unter dem Namen Alibicord ein Gerät den Markt, dass sowohl Ansagen abspielen als auch Nachrichten aufzeichnen konnte. Es gilt als der Vorläufer des noch heute gebräuchlichen Anrufbeantworters mit Tonbankkassetten.
Bei der Internettelefonie benötigt man kein zusätzliches Gerät mehr, da diese Funktion entweder durch die Software zur Verfügung gestellt wird, die man auf seinem Computer installiert hat, oder als Service on demand vom jeweiligen Provider angeboten wird. Eine der technischen Grundlagen für die Verwendung eines an Software gebundenen Anrufbeantworters ist die automatische Anrufverteilung. Die dafür verwendeten Programme reichen den Anruf nach einer Prüfung der aktuellen Parameter automatisch an den virtuellen Anrufbeantworter weiter. Die Benachrichtigung des Teilnehmers kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Aus dem Mobilfunk kennt man die SMS, in der die Daten des Anrufers und die Uhrzeit mitgeteilt wird. Ein weiteres Beispiel für einen vom Provider angebotenen Anrufbeantworter im herkömmlichen Festnetz ist der Anrufbeantworter, den man entweder selbst unter einer bestimmten Rufnummer mit einem Passwort abrufen kann oder die einen in einem bestimmten Rhythmus anruft, bis er einem den Hinweis, dass Nachrichten auf dem AB liegen, übermitteln kann.
Bei Voice over IP Nutzung über DSL wird in der Regel ein Router benutzt, dessen Steuersoftware, auch Firmware genannt, ebenfalls eine Nachrichtensignalisierung beinhaltet. Das geschieht über spezielle Anzeigen in der Benutzeroberfläche in der Rubrik Telefonie / Anrufe. Die Steuerung über Software hat allerdings noch einen anderen Vorteil. Man kann die Einstellungen im Router so setzen, dass eine automatische Weiterleitung der Anrufe zum Beispiel an eine mobile Rufnummer erfolgt. Über die Spracherkennung IVR alias Interactive Voice response kann man auch erreichen, dass der Inhalt eines Gespräches via E- Mail an den Empfänger weiter geleitet wird. Das stellt im engeren Sinne die Voicemail dar.
Die Voicemail gewinnt zunehmend an Bedeutung. Sie stellt sicher, dass keine Nachricht mehr verloren geht. Auch beim Anrufer zeigen sich Vorteile. Er muss nicht mehr immer wieder neu anwählen, bis er den gewünschten Gesprächspartner erreicht, sondern kann seine Terminänderung oder Bitte um Rückruf auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Dadurch spart er Zeit. Andererseits haben besonders ältere Menschen Scheu davor, auf einen Anrufbeantworter zu sprechen. Sie versuchen trotzdem immer wieder, ihre Kinder, Enkel oder anderen Kontaktpersonen zu erreichen. Dann kann der Anrufbeantworter schnell zur Kostenfalle werden, denn in dem Moment, wo er sich einschaltet, gilt die Verbindung als zustande gekommen und muss bezahlt werden. Das kann besonders bei Anrufen in Mobilfunknetze schnell ziemlich teuer werden, vor allem weil die Mobilfunkbetreiber hinterhältig genug sind, die Voicemail Box automatisch zu aktivieren, so dass man sie extra von Hand abschalten muss. Weil die Modalitäten dafür bei den Providern teils unterschiedlich sind, gelingt das vielen Handynutzern nicht. Deshalb hier ein kleiner Tipp: In vielen Netzen klappt das mit der Tastenkombination Raute Raute 002 Raute. Als Raute wird das Symbol bezeichnet, das wie ein kleines Gitter aussieht.