Wörtlich übersetzt bedeutet Provider Versorger und genauso ist die von ihm gebotene Dienstleistung auch zu verstehen. Man unterscheidet im Bereich der Internettechnologie grundsätzlich zwei Arten von Providern. Der Eine ist der Internet Service Provider, der jedoch für das Voice over IP keine Rolle spielt. Wesentlich wichtiger ist hier der Internet Access Provider. Dabei handelt es sich um Dienstleister, die selbst einen leistungsfähigen Zugang zum Netz erworben haben und diesen Zugang in kleine Pakete unterteilt anderen Unternehmen oder Personen gegen ein Nutzungsentgelt zur Verfügung stellen. Dabei stellen die leistungsfähigen Internetzugänge in der Regel die Serverzentren dar, die die meisten Versorger in eigenem Namen und auf eigene Rechnung aufbauen und über die die nachrangigen Endnutzer gemanagt werden.
In Europa kann man auf die Leistungen einer Vielzahl solcher Versorger zugreifen. Sie lassen im Auftrag des Kunden über den regionalen kabelgebundenen Telefonversorger eine Breitbandverbindung schalten, für die in den meisten Fällen sogar die monatliche Grundgebühr übernommen wird. Über einen Router wird mit entsprechender Software der Zugang zum Internet gemanagt. Über diesen Internetzugang lässt sich dann auch Voice over IP realisieren, indem man sich bei den jeweiligen Providern zusätzlich zur eigenen regional gebundenen Festnetznummer zusätzliche und meist kostenfreie Internetrufnummern schalten lässt.
Ist man im Besitz dieser Rufnummern, kann man über die Steuersoftware des jeweiligen Routers, indem die Zugangsdaten des jeweiligen Kunden gespeichert sein müssen, die Eckdaten für die Internettelefonie einstellen. In den meisten Fällen wird es so sein, dass für eingehende Anrufe die herkömmliche und im Telefonbuch eingetragene zugeteilte Festnetznummer genutzt wird. Ausgehende Anrufe werden über eine der zusätzlichen Internetrufnummern abgewickelt. Das ist möglich, weil der Router bei den heute angebotenen Flatrates der Provider ständig online ist. Die einzige Ausnahme ist die kurzfristige Zwangstrennung, die deutsche Anbieter Kraft Gesetzes einmal am Tag durchführen müssen.
Dass der Router ständig online ist, bringt zwar echte Vorteile bei der Optimierung der Kosten für die Festnetz- und Internettelefonie, birgt allerdings auch eine Gefahr. Computer, die ebenfalls ständig online sind, werden deutlich schneller zum Angriffspunkt für Hacker und Highjacker, so dass eine möglichst sichere, weil eng gefasste Firewall Software unumgänglich ist, die man am besten gleich im Router und zusätzlich noch einmal auf den einzelnen PCs installieren sollte. Außerdem sollte man sich einen VoIP Provider aussuchen, der dadurch auffällt, dass er seine eigenen Server, über die die Kontakte abgewickelt werden, besonders gut schützt. Außerdem hätte man die Möglichkeit, das hinter dem Router liegende Netzwerk durch ein virtuelles Netzwerk zu schützen, so dass mögliche Eindringlinge die dahinter liegenden Computer gar nicht sehen können. Softwaretechnisch arbeitet der Router ohnehin mit einer so genannten öffentlichen IP, die nur dem Versorger alias Provider bekannt ist und bei denen in den meisten Fällen bei jeder Neuanmeldung ein Wechsel stattfindet. Diese öffentliche IP ist die Adresse, an die die Anrufe aus dem Internet weitergeleitet werden. Der Router selbst sorgt dann für die entsprechende Umsetzung und Weiterleitung der eingehenden Datenverbindungen zu den jeweiligen Endgeräten, die sowohl aus einem PC, einem Telefon, einem Anrufbeantworter oder Faxgerät bestehen können.