Deutschland hat weltweit die größte Auswahl an Wurstsorten. Die Haushaltsnachfrage nach Fleisch- und Wurstprodukten verändert sich in den letzten Jahren nur marginal. In den letzten Jahren hat vor allem die Nachfrage nach Geflügel zugenommen. Hähnchenfleisch liegt heute wieder mehr im Trend. Jede Region hat ihre eigenen Wurstspezialitäten, die teils über die Grenzen hinaus bekannt sind. Die Münchner Weißwurst oder die Nürnberger Rostbratwurst sind zum Beispiel international bekannte Wurstmarken. Würste liegen auch in der Gunst bei den Deutschen beim Grillen weit vorne. Hier ist vor allem die traditionelle Bratwurst besonders beliebt. Im Markt verlieren die Einzelhandelsgeschäfte in den letzten Jahren immer mehr an Marktstärke. Betroffen sind vor allem die kleinen Metzgerläden um die Ecke. Der Absatz von Wurstwaren über den Vertriebsweg Discounter legte in den letzten Jahren ständig zu. Auf Grund der schlechteren Versorgung durch die Einzelhandelsgeschäfte, vor allem im ländlichen Raum, boomen die mobilen Verkaufsstellen. Vor allem auch ältere Menschen auf dem Land oder in den Städten nutzen solche mobilen Verkaufsstellen. Die Verkaufsmobile sind auch eine Chance für viele kleinere Metzgereien, die so neue Zielgruppen erschließen können. Im Trend liegen in Deutschland seit einiger Zeit die Bio-Wurstwaren. Heute werden vor allem immer mehr Wurstspezialitäten aus der ökologischen Landwirtschaft nachgefragt. Pasteten und Schinkenspezialitäten gehören zum Beispiel zu den nachgefragten Bioprodukten. Der Bereich Bio-Wurst konnte alleine im Jahr 2008 zweistellige Zuwachsraten aufweisen.
Nach Angaben des Deutschen Fleischer-Verbandes (DFV) kauft der Deutsche im Durchschnitt über 30 Kilogramm an Fleischwaren im Jahr 2008 ein. Bei den Einkaufmengen führt die Brühwurst vor der Rohwurst, der Kochwurst, den Würstchen und der Bratwurst. Die beliebteste Brühwurst ist die Fleischwurst vor Schinken- und Jagdwurst. Bei den Rohwürsten führen die Cervelatwurst und die Salami. Roher und gekochter Schinken liegen bei den Rohwürsten auf Platz drei und vier. Rund 66 Prozent entfallen auf die folienverpackenden Wurstwaren. Der Anteil an den folienverpackten Produkten hat sich nach Angaben des Fleischer-Fachverbandes seit 1990 verdoppelt. Dies geht natürlich einher mit der Marktdurchdringung der Discounter. Aufschnitt oder Braten wird immer noch viel an der Fleischtheke als lose Bedienungsware geordert. Bei den Fleischprodukten essen die Deutschen am meisten Schwein, gefolgt von Geflügelfleisch und Rind- und Kalbfleisch. Nach einer Studie der Krankenkasse DAK im Jahr 2007, essen über 40 Prozent der Deutschen am liebsten noch “deutsch”, mit deftigeren Gerichten wie Braten oder Eintopf. Allen kulturellen Einflüssen bleibt die Wurst ein überaus beliebtestes Lebensmittel der Deutschen.