Die rote Rebsorte Trollinger wurde schon durch die Römer an den Rhein und dann ins Schwäbische gebracht. Die Rebsorte ist die meistangebaute rote Rebsorte in Württemberg. Der Trollinger kann heute als alkoholisches Nationalgetränk der Schwaben gesehen werden. Die Rebsorte wird in Württemberg und Südtirol hauptsächlich angebaut. Auch im badischen Kraichgau wird der Trollinger im kleineren Umfang kultiviert. Angebaut wird der Trollinger vor allem auf warmen Böden, die zum Beispiel Muschelkalkformationen bieten. Der spätreife Trollinger wird nach dem Riesling geerntet und benötigt eine gute Lage, die möglichst frostfrei sein sollte. Auf Grund der klimatischen Bedingungen wird der Trollinger nur in wärmeren südlichen Regionen wie Württemberg angebaut. Der Trollinger ist ein bodenständiger Rotwein mit einer Restsüße und gilt vor allem als angenehmer Trinkwein zu allen Anlässen. Der Trollinger gilt als typisch schwäbisches Viertele, das sich über Jahrzehnte einer großen Anhängerschaft erfreut. Sehr gute Trollinger sind fruchtig und frisch und benötigen keine lange Lagerzeit. Innerhalb eines Jahres sind die meisten Weine mit der roten bis rubinroten Farbe zu trinken. Einige Weine werden als Prädikatsweine ausgebaut. Als Verschnittwein ist vor allem die Kombination mit der roten Rebsorte Blaufränkisch beliebt. Lemberger, oder auch Blaufränkisch genannt, kann auch mit dem Verschnitt des Trollingers angeboten werden. Trollinger und die Verschnittweine sind als tägliche Trinkweine sehr bekömmlich und werden in Württemberg zum Beispiel auch zur Brotzeit getrunken.
Eine eigenständige Sorte ist der Muskat-Trollinger, der ein Abkömmling des Trollingers ist und noch später reift. Die Sorte gilt als sehr ertragssicher im Weinanbau. Der Name leitet sich von dem Bukett aus Muskat ab. Auch der Muskat-Trollinger wird vorwiegend in Württemberg getrunken. Kreuzungen aus dem Trollinger sind zum Beispiel die rote Rebsorte Rotberger oder die weiße Rebsorte Witberger - beide eine Kreuzung von Trollinger und Riesling. Der ehemalige Rebzüchter Heinrich Birk entwickelte die Kreuzungen an der Forschungsanstalt für Garten- und Weinbau im hessischen Geisenheim. Ende der 1960er Jahre wurde an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg die damalige Neuzüchtung Palas vorgestellt, eine Kreuzung von Trollinger und Rubintraube. Durch das Weinanbaugebiet Württembergs führt die Württembergische Weinstraße, die sich für Erkundungen der schwäbischen Weinanbaukultur anbietet. Die Ferienstraße führt von Tauberfranken bei der Stadt Weikersheim bis nach Metzingen auf der Schwäbischen Alp. Insgesamt ist die touristische Straße über 500 Kilometer lang und bietet viele Einblicke in die regionale Weinkultur Württembergs.