Weißburgunder

Die weiße Rebsorte Weißburgunder gehört zur Familie der Burgunder, deren Ursprung im Blauen Burgunder (Pinot Noir) liegt. Mit zunehmender Traubenreife lassen sich die Unterschiede des Blauen Burgunders, des Grauburgunders und des Weißburgunders erkennen, die früher kaum unterschieden werden können. Die Mutation aus Grauburgunder ist eine sehr alte Rebsorte, die in den letzten zwei Jahrzehnten in Deutschland an Bedeutung gewonnen hat. Rund drei Prozent der deutschen Rebflächen sind heute mit dem Weißburgunder bestockt. Bei den Rebenflächen führt das Weinanbaugebiet Baden vor der Pfalz und Rheinhessen. Auch die Weinanbaugebiete der Nahe und der Mosel sind für ihre Weißburgunder bekannt. In den deutschen Anrainerstaaten wird die Rebsorte zum Beispiel im Elsass, dem Burgund, der Steiermark, dem Burgenland oder der Deutschschweiz und dem Wallis angebaut. In Italien wird der Weißburgunder unter anderem in Südtirol oder der Lombardei kultiviert. Genauso wie der Spätburgunder stellt der Weißburgunder hohe Ansprüche an den Weinanbau. Vor allem warme Böden und warmes Klima sind für den Anbau sehr wichtig. Hohe Mostgewichte erreicht man durch die lange Reifezeit. In südlicheren Anbaugebieten wird der Weißburgunder oft durch den Chardonnay ersetzt, der dann mehr Säure bietet. Ein fruchtiges Aroma mit einer frischen Säure macht einen trockenen Weiburgunder aus. Spät- und Auslesen werden in Eichenfässern ausgebaut und haben ein kräftiges Aroma.

Elegante Weißburgunder werden vor allem zu zahlreichen Speisen getrunken und sind ideale Menüweine. Weißburgunder zum Essen haben meistens eine angenehmes dezentes Aroma nach Früchten wie Nuss, Banane, Aprikose oder Apfel und sind nicht zu alkoholreich. Man kann die Weißweine zu Fisch- und Meeresfrüchtegerichten ebenso trinken wie zu leichten weißen Fleischgerichten. Auch als gekühlter Weißwein zum Grillen bietet sich der Weißburgunder an. Junge Weine werden auch als frische Sommerweine gerne getrunken. Sehr gute Weißburgunder kommen unter anderem aus dem grenznahen Elsass. In Frankreich heißt die Rebe Pinot Blanc. Im Elsass machen die weißen Rebsorten rund 90 Prozent der Weinanbauflächen aus. Neben Pinot Blanc werden hier auch Riesling oder Sylvaner angebaut. Durch die deutschen Einflüsse entstand im Elsass eine ganz andere Weinkultur als im restlichen Frankreich. Heute werden im Elsass rund 150 Millionen Flaschen, vor allem Weißweine, hergestellt. Besondere Einzellagen, sogenannte Alsace Grand Cru, findet man u.a. zu den Rebsorten Riesling, Gewürztraminer oder Pinot Gris (Grauburgunder). Sehr gute Weißburgunder kommen auch aus Italien, die hier Pinot bianco heißen. Weißburgunder kommen zum Beispiel aus Südtirol aus den Weißweinanbaugebieten im westlichen Teil der Region.