Kletterpflanzen

Kletterpflanzen stammen hauptsächlich aus gemäßigten oder tropischen Wäldern. Die Konkurrenz um das Licht, das ihnen die notwendige Energie liefert und die Umsetzung der Nährstoffe ermöglicht, zwingt sie, verschiedene Methoden zu entwickeln, sich mit ihren schwachen Stämmen gegen andere Gewächse durchzusetzen. Manchen Kletterpflanzen winden sich um ein Wirtsgewächs, während andere Dornen, Haken, Saugnäpfe, Ranken oder sogar Luftwurzeln verwenden, um auf diese Weise andere Pflanzen oder Gegenstände zu erreichen, an denen sie Halt finden können.

Lauben und Pergolen sind gewöhnlich feste und dauerhafte Einrichtungen, die starken Rankpflanzen wie Glyzinien und Wein guten Halt bieten können. Die meisten Kletterpflanzen sind sommergrün und liefern Schatten im Sommer, während sie in den kälteren Monaten durchlässig für die Sonne sind. Eine der schönsten Freuden beim Sitzen unterhalb einer Pergola besteht darin, die Blüten der Rankpflanzen zu genießen, die sich daran emporranken. Pflanzen mit herabhängenden Blütenzweigen wie etwa die Glyzinie sind ein wahrer Augenschmaus. Einige andere Kletterpflanzen produzieren einen Teppich abgesenkter Kronblätter, der die Blüten dem Blick von unten verbirgt, es sei denn, man sucht danach. Aus diesem Grund zieht man viele Kletterpflanzen am besten senkrecht wie an einem Gitter oder Pfahl, oder an einem zwischen zwei Pfählen gespannten Draht, so dass eine Art Zaun entsteht. Auf diese Art wird die komplette Oberfläche der Pflanze sichtbar und bietet einen atemberaubenden Anblick, während sie zugleich nur sehr wenig echte Gartenfläche verbraucht. Auch der Sonnenstand ist natürlich bei der Standortwahl ein unbedingt zu erwägender Aspekt. So kann man in kälteren Gebieten frostanfällige Pflanzen schädigen, wenn gefrorenes Gewebe zu schnell mit einer vor der Frühmorgensonne erhitzten Wand in Berührung kommt. In wärmeren Gegenden kann sowohl die von den umliegenden gepflasterten Zonen abgestrahlte Hitze als auch die Wirkung der intensiven Abendsonne im Sommer das Wachstum junger Pflanzen beeinträchtigen.

Oft ist der Hauptgrund für die Wahl eines an der Wand gezogenen Klettergewächses der, dass es wenig Platz verbraucht. Dies könnte für die Pflanze aber auch bedeuten, dass der Wurzelraum begrenzt ist. Man sollte also durch Düngen und Bodenpräparation schon gewährleisten, dass man der zukünftigen Zierde die besten Bedingungen liefert, unter denen sie gedeihen kann. Oft besteht die beste Methode darin, in einem trockenen Bereich unter einer überhängenden Dachkante oder in der Nähe einer Betonplatte die Kletterpflanze innerhalb einer gewissen Entfernung zum Haus anzupflanzen, um sie dann an die Mauer zurückzuführen. Auch als Topfkultur lassen sich kaskadenförmige Kletterpflanzen und schattige Baldachine in Balkongärten ziehen. Das Risiko der Überhitzung und Austrocknung lässt sich erheblich verringern, indem man sie mit kriechenden Pflanzen umgibt, welche die Topfoberflächen überziehen. In dieser offenen Lage ist nämlich stets sehr darauf zu achten, dass man die Töpfe niemals austrocknen oder ihren Inhalt überhitzen lässt. Eine geschickte Methode diesem Übel zu begegnen besteht darin, eine Pflanze in einen Plastiktopf zu setzen, der dann wiederum in einem dekorativen Übertopf steht, so dass der innere Topf richtiggehend isoliert ist. Das Gruppieren von mehreren Kletterpflanzen, die sich gegenseitig Schatten spenden, ist ein weiterer Trick, der sich in der Gartenpraxis bewährt hat.

Auch viele von heimischen Gärtnern besonders geschätzte Nutzpflanzen wie etwa Brombeeren, Erbsen, Bohnen, Gurken oder der bereits erwähnte Wein gehören zur Familie der Kletterpflanzen.