Edelreben

Mit den Begriffen Edelreben oder Edeltrauben verbindet man begrifflich hauptsächlich zwei Dinge: zum einen werden die Rebsorten besonders oft für Spitzenweine verwendet - zum anderen sind die Rebsorten für die Anbaukultur einer Region sehr prägend. Es werden rund ein Dutzend weißer und roter Rebsorten zu den Edelreben gezählt. In vielen Regionen Deutschlands, Österreichs oder dem Elsass bei Baden ist der Riesling eine solche Edelrebe. Der Riesling wird in Deutschland in allen Weinanbauflächen kultiviert und gilt als der typische deutsche Weißwein. Über 20.000 Hektar sind mit der weißen Rebe in Deutschland bestockt. Die Geschichte des Rieslings geht bis auf 15. Jahrhundert in Deutschland zurück. Rieslings sind bekannt für die fruchtige Säure. Der Riesling kann auch in nördlichen Regionen als genügsame Rebsorte angebaut werden, da es sich um eine Rebsorte handelt, die sehr langsam reift. Optimale Anbaubedingungen findet die deutsche Rebsorte an den Flussläufen, die Wärme und steinige Steillagen bieten. Junge Rieslinge sind vor allem als trockene und süßlichere Weine für die Sommermonate sehr bekömmlich. Trockene und halb-trockene Rieslings eignen sich besonders für Fischgerichte. Eine andere Edelrebe, die in Deutschland sehr gerne zu Qualitätsweinen verarbeitet wird, ist die Weißwein-Rebsorte Sauvignon Blanc. Zu den weißen Edelrebsorten zählt man unter anderem auch den Sauvignon Blanc aus Bordeaux und dem Loire-Tal; dem Chardonnay aus der Champagne und dem Burgund; oder auch Sorten des österreichischen Grüner Veltiner.

Bei den roten Edelrebsorten sind vor allem der Cabernet Sauvignon aus Bordeaux oder aus der französischen Region Burgund die Rebsorte Pinot Noir international sehr beliebt. Aus der beliebten Ferienregion der Toskana kommt die rote Rebsorte Sangiovese als Edeltraube für viele gute norditalienische Weine. Sangiovese ist Hauptbestandteil des berühmten Chiantis aus der Chianti-Region. Schon das antike Volk der Etrusker kultivierte die Rebsorte in der Toskana für rund 2500 Jahren. Der Chianti ist sicherlich in Teilen Deutschlands kulturelles Sinnbild für die südländische Lebensweise in Norditalien. Zu den italienischen Edelrebsorten zählt Nebbiolo aus der Weinanbauregion des Piemonts. Nebbiolo gehört zu den anspruchsvollsten roten Rebsorten im Weinanbau und gedeiht in der Regel nur auf bestimmten ton- und kalkhaltigen Böden an südlich gerichteten Steilhängen. Aus dem Süden Australiens kommt als Edelrebe der Shiraz. Shiraz (oder Syrah) ist eine hochwertige rote Rebsorte, die auch in Teilen Südafrikas angebaut wird, wo viele gute Weine in den Export kommen. Ursprüngliche Weinanbauregion des Syrah ist das französische Rhônetal. Auch Edelreben aus der französischen Region werden zu sehr guten Weinen verarbeitet. In Deutschland ist ein Kulturwein der Spätburgunder. Sorten wie der Trollinger oder der Dornfelder sind in bestimmten Regionen wie Württemberg als regionale Kultur- und Edelreben teils klassifiziert. Gerade die deutsche bzw. württembergische Neuzüchtung Dornfelder, der sehr fruchtig im Aroma ist, hat in Deutschland seit den 1970er Jahren eine Erfolgsgeschichte geschrieben und ist heute nach dem Spätburgunder die Nummer 2 beim deutschen Anbau von roten Rebsorten.